Der Adventskalender der IGS Springe
Türchen 15
Benno aus der 9b hat eine kleine Weihnachtsgeschichte für den Adventskalender geschrieben. Wir verabschieden heute die Schüler*innen ins Homelearning und freuen uns, sie im neuen Jahr hoffentlich bald wiederzusehen.
Der letzte Schultag vor den Winterferien
Es war am letzten Schultag vor den Winterferien. Alle waren furchtbar aufgeregt, denn schließlich war in zwei Tagen Heiligabend. Der Eingangsbereich der IGS war weihnachtlich geschmückt. Das war auch gestern so, aber etwas war anders. Um mich herum herrschte geschäftiges Treiben, es war kurz vor Stundenbeginn und alle Schüler strebten ihren Klassen zu. Langsam leerte sich der Eingangsbereich und ich stand immer noch da und schaute mich um. Irgendetwas war anders. Aber was?
Die ersten Lehrer liefen an mir vorbei auf ihrem Weg in die Klassen. Niemand beachtete mich. Auch mein Klassenlehrer, bei dem ich die ersten beiden Stunden Unterricht hatte, lief an mir vorbei ohne mich zu beachten. Das war wirklich eigenartig. Dann war ich allein. Aus der Ferne hörte ich die gedämpfte Geräuschkulisse aus den Klassenräumen. Ich schaute mich weiter um. Verdammt, ich musste doch in den Unterricht! Aber ich konnte mich nicht bewegen, eine unsichtbare Macht hielt mich im Eingangsbereich meiner Schule fest. Ich versuchte mich zu konzentrieren. Was war anders?
Jetzt fiel es mir auf, an der Stelle, wo gestern noch der geschmückte Weihnachtsbaum gestanden hatte, stand eine Palme. Natürlich ebenfalls festlich geschmückt mit Weihnachtskugeln, kleinen Päckchen und leuchtenden Kerzen. Aber eine Palme! Das konnte doch gar nicht sein. War das ein Schülerstreich? Aber warum hatte das keiner der Anderen gesehen, kein Lehrer und auch kein Schüler? Verstört dreht ich mich um, dabei erblickte ich mein Spiegelbild im Schaukasten neben der Eingangstür. Ich erschrak, denn ich blickte in das weißbärtige Gesicht eines greisen alten Mannes mit rotem Mantel und roter Mütze. Panisch rannte ich zum Ausgang. In der Eile bekam ich die Tür nicht richtig zu fassen und rannte mit voller Wucht gegen die geschlossene Tür. Ich stürzte zu Boden. Der Aufprall war hart.
Ich kam zu mir, als der Wecker schellte. Ich lag auf dem Fußboden vor meinem Bett. Ich fuhr mit der Hand durch mein Gesicht. Kein Bart! Zum Glück – ich hatte nur geträumt und war im Schlaf aus dem Bett gefallen. In dem Moment ging die Tür auf und meine Mutter kam rein: „Aufstehen du Schlafmütze! Heute ist der letzte Schultag vor den Winterferien. Ab morgen kannst du wieder länger schlafen.“